Kurze Flashs auf die wirtschaftlichen bzw. Börsen-Highlights der Woche:
Die Beziehungen zwischen den USA und China und die globalen Finanzmärkte – eine Einschätzung von Capital Economics
Da in den „riskanten“ Anlagen Chinas bereits viel Pessimismus eingepreist zu sein scheint, vermuten wir, dass ein Tauwetter in den Beziehungen zwischen den USA und China ihnen Auftrieb verleihen könnte. Die längerfristigen Aussichten sind unserer Meinung nach jedoch weniger rosig. In der Zwischenzeit glauben wir nicht, dass die Spannungen zwischen den USA und China einen großen Einfluss auf die weltweiten „sicheren“ Vermögenswerte haben werden – trotz der immer noch großen Bestände Chinas an diesen Vermögenswerten -, die sich unserer Meinung nach trotzdem erholen werden.
Das Treffen zwischen Biden und Xi auf der APEC in dieser Woche hat die Beziehungen zwischen den USA und China wieder ins Rampenlicht gerückt. Im Folgenden erläutern wir, welche Auswirkungen eine Verbesserung der Beziehungen auf die globalen Finanzmärkte haben könnte.
MÄRKTE FÜR RISIKOREICHE VERMÖGENSWERTE
Wir vermuten, dass ein weiterer Abbau der Spannungen den risikobehafteten Vermögenswerten in China im Vergleich zu anderen Ländern Auftrieb verleihen würde. Wir bezweifeln jedoch, dass dies in großem Umfang geschehen würde und dass sie auf lange Sicht eine Outperformance erzielen würden.
Dies würde vor allem durch eine Verringerung der „China-Risikoprämie“ geschehen, die sich im Laufe der Zeit in den Preisen für risikobehaftete Vermögenswerte des Landes festgesetzt zu haben scheint. Die Aktienbewertungen – gemessen z. B. am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – sind in China im Vergleich zu anderen Ländern recht niedrig. Und das ist nicht nur eine Geschichte himmelhoher US-Bewertungen: Das KGV des MSCI China Index ist auch im Vergleich zu Aktien von Industrieländern außerhalb der USA und zu anderen regionalen Schwellenländerindizes niedrig. (Siehe Schaubilder 1 und 2.)
Die Bewertungen von Unternehmensanleihen zeigen ein ähnliches Bild: Die Renditenaufschläge für hochverzinsliche Anleihen (gemessen an den entsprechenden ICE BofA Corporate Bond Indizes) sind in China im Vergleich zu denen in den USA oder der Eurozone ungewöhnlich hoch, auch wenn sie in letzter Zeit zurückgegangen sind. (Siehe Abbildung 3.)
Dieser Abschlag spiegelt unserer Ansicht nach eine Reihe von Faktoren wider, u. a. die „gemeinsame Wohlstandsagenda“ der Behörden und die allgemeine Feindseligkeit gegenüber dem Privatsektor, die Sorgen über die Zukunft des chinesischen Wachstums und die Auswirkungen all dieser Faktoren auf die stark fremdfinanzierten Immobilienunternehmen des Landes. Wir vermuten jedoch, dass die Handelsspannungen mit den USA ebenfalls eine wichtige Triebkraft waren. Zölle und Handelsbeschränkungen gefährden nicht nur die künftigen Gewinne chinesischer Unternehmen, sondern die Anleger könnten sich auch Sorgen über das Risiko gestrandeter Vermögenswerte machen (wie in Russland geschehen), sollten sich die Beziehungen zum Westen drastisch verschlechtern.
Zugegebenermaßen wirken sich Handelsbeschränkungen auch auf die Gewinne von Unternehmen außerhalb Chinas aus, wenn man ihre Lieferketten im Lande und ihre Verkäufe dorthin betrachtet. Aber sie scheinen chinesische Aktien stärker zu belasten: Chinas Aktien entwickelten sich nicht nur über weite Strecken der letzten Jahre schlechter als die der USA, als die Handelsbeschränkungen weiter verschärft wurden, sondern sie litten auch während des „Handelskriegs“ 2018/19 unter der Trump-Regierung stärker. (Siehe Abbildung 4.)
Die chinesischen Aktien gaben nach dem Treffen zwischen Biden und Xi in dieser Woche tatsächlich nach, was darauf hindeutet, dass die Anleger von dem Ergebnis enttäuscht waren. (Die Veröffentlichung einiger enttäuschender Daten über den Immobilienmarkt des Landes zur gleichen Zeit hat wahrscheinlich auch nicht geholfen.) Allerdings scheint die Risikoprämie in den letzten Monaten etwas geschrumpft zu sein. (Siehe Grafiken 1 – 3.) Angesichts der immer noch hohen Risikoprämie und des impliziten Grades an Pessimismus, der in den risikobehafteten Vermögenswerten Chinas eingepreist ist, vermuten wir, dass es viel Spielraum für eine weitere Verringerung der Risikoprämie gibt, wenn die beiden Länder weitere schrittweise Schritte in Richtung einer verbesserten Beziehung unternehmen, was den risikobehafteten Vermögenswerten Chinas wahrscheinlich einen kurzfristigen Auftrieb im Vergleich zu denen anderer Länder verleihen würde.
Wir bezweifeln jedoch, dass dies eine besonders große oder anhaltende Rallye auslösen würde. Wie bereits erwähnt, sind wir nicht der Meinung, dass die Handelsspannungen der einzige Grund für die Risikoprämie sind, und die anderen Faktoren werden unseres Erachtens in absehbarer Zeit nicht verschwinden. Das könnte etwaige Gewinne begrenzen.
Und die weitere Entwicklung ist unseres Erachtens noch weniger positiv. Selbst wenn sich die Beziehungen kurzfristig verbessern sollten, sind wir der Meinung, dass sich der langfristige Trend verschlechtert und die Weltwirtschaft letztlich nur weiter einbrechen wird. Dies wurde durch die schwierige Natur einiger der auf den letzten Treffen angesprochenen Themen unterstrichen, die auf große Unterschiede in den Aussichten hindeuten. Und da ein Großteil des weltweiten Finanzvolumens nach wie vor in den USA liegt, würde dies wahrscheinlich ein schwieriges Umfeld für Chinas Anlagemärkte schaffen. Die langfristigen Wirtschaftswachstumsaussichten des Landes, die unserer Meinung nach ziemlich düster sind, könnten einen weiteren Gegenwind darstellen.
MÄRKTE FÜR SICHERE ANLAGEN
Die ausländische Nachfrage nach Staatsanleihen der Industrieländer ist in letzter Zeit wieder in den Blickpunkt gerückt, nachdem die Laufzeitprämien für Staatsanleihen zunächst gestiegen und dann teilweise zurückgegangen waren. Die Anhäufung von Währungsreserven durch China in den 2000er Jahren spielte nach Ansicht mancher eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Laufzeitprämien in dieser Zeit. In den letzten Jahren gab es Spekulationen, dass China versucht hat, sein Engagement in Staatsanleihen angesichts der angespannten Beziehungen zu den USA zu reduzieren, was möglicherweise zu höheren Laufzeitprämien und damit zu höheren Renditen beigetragen hat. Ein Tauwetter könnte also dazu führen, dass die Reservemanager des Landes wieder in diesen Markt zurückkehren.
Wir sind jedoch skeptisch, dass die Nachfrage Chinas die Renditen von Staatsanleihen in beide Richtungen stark beeinflussen wird. Wir haben immer bezweifelt, dass China in der Lage sein wird, sein Engagement in US-Vermögenswerten so stark zu reduzieren, wenn man die geringe Größe und das unerwünschte Risikoprofil von Vermögenswerten in vielen der Länder bedenkt, die es als engere Verbündete betrachten könnte. Und bisher gibt es kaum Anzeichen dafür, dass sich die Behörden des Landes wirklich darum bemühen, auch wenn sie ihre Anlagen in den USA anscheinend leicht umgeschichtet haben, und zwar von Staatsanleihen in Agency-Anleihen.
In jedem Fall vermuten wir, dass die wichtigsten Faktoren, die Chinas Nachfrage nach US-Vermögenswerten, einschließlich Staatsanleihen, antreiben, weiterhin der Wunsch der Behörden sein werden, auf den Devisenmärkten zu intervenieren, und die Notwendigkeit, den Leistungsbilanzüberschuss des Landes zu recyceln, und nicht die geopolitischen Spannungen. Und sie scheinen vorerst nur zögerlich von ihren Reserven Gebrauch zu machen: Selbst als der Renminbi gegenüber dem Dollar den schwächsten Stand seit langem erreicht hat, scheinen sie die Staatsbanken eher angewiesen zu haben, ihn zu stützen, als direkt zu intervenieren. Obwohl wir also davon ausgehen, dass die Auslandsnachfrage weiterhin ein großes Risiko für Treasuries darstellen wird, glauben wir nicht, dass China wieder die Rolle des Hauptkäufers einnehmen wird, die es Mitte der 2000er Jahre innehatte.
(Wir glauben ohnehin, dass Treasuries ihre jüngste Rallye fortsetzen werden, da die US-Notenbank (Fed) eine weniger restriktive Haltung einnimmt, als die Anleger zu erwarten scheinen.)
Wie geht es nun weiter an den Märkten?
Die positiven Inflationsdaten aus Amerika diese Woche (siehe das heutige Editorial von Andreas Rosner), haben die Aktien- und Rentenmärkte kräftig angeschoben. Diese erfreuliche Entwicklung sollte auch in der kommenden Woche anhalten.
Die aktuelle Entwicklung unserer Fonds
Die 3ik-Strategiefonds im Vergleich seit 01.04.2020
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Vorwoche |
Veränderungen | Kurse 17.11. – 16:50h |
|
DAX: | 15.248 | +4,40% | 15.919 |
Euro Stoxx 50: | 4.204 | +3,24% | 4.340 |
S&P 500: | 4.374 | +2,97% | 4.504 |
Nikkei 225: | 32.568 | +3,12% | 33.585 (Schluss heute) |
Shanghai Composite: | 3.039 | +0,49% | 3.054 (Schluss heute) |
Veränderung zum Freitag der Vorwoche
Rendite 10 jährige Bundesanleihen:
+2,5815%
Volatilitätsindex (CBOE Volatility Index)
Die Volatilität (CBOE Volatility Index) schwankte diese Woche zwischen 13,77 und 15,18 Punkten.
Was wir für Sie getan haben…
3ik-Strategiefonds I:
Aktienfonds 30,25%; Mischfonds 18,21%; Wandelanleihen 3,27%; Rentenfonds 42,33%; cash 5,94%
GUH Vermögen:
Wir haben diese Woche eine sehr spannende Aktie aus dem Lithiumsektor nochmals aufgestockt und im Bereich der europäischen Small- und Midcapaktien unsere Gewichtungen etwas erhöht. Dafür reduzierten wir Fonds aus den Sektoren Absolute Return und Mischfonds.
3ik-Strategiefonds III:
Aktienfonds 87,24%, Mischfonds 1,29%; Wandelanleihen 0,0%; Rentenfonds 0%; Renten Kurz 0,0%; cash 11,47 %
Bitte beachten Sie, dass alle drei Fonds per 16.11.2023 attraktive Ausschüttungen (unverändert zum Vorjahr) vorgenommen haben!!
3ik-Strategiefonds I – geringe Schwankungen – Ausschüttung per 16.11. 2023 = 2,15 Euro | ||||
Link zum tagesaktuellen FactSheet des 3ik-Strategiefonds I: >> FactSheet |
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Wertentwicklung seit 1.1.2023 YtD | Wertentwicklung 1 Jahr | Volatilität 1 Jahr | Max. Drawdown 1 Jahr | Anteilswert per 16.11.2023 |
+0,26%% |
-2,22% | + 5,02% | -6,79% | 86,93 Euro |
GUH Vermögen – mäßige Schwankungen – Ausschüttung per 16.11.2023 = 2,70 Euro |
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Link zum tagesaktuellen FactSheet des GUH Vermögen: >> FactSheet |
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Wertentwicklung seit 1.1.2023 YtD | Wertentwicklung 1 Jahr | Volatilität 1 Jahr | Max. Drawdown 1 Jahr | 16.11.2023 |
-7,56% | -10,01% | 8,89% | -12,31% | 107,10 Euro |
3ik-Strategiefonds III – langfristig hoher Wertzuwachs – Ausschüttung per 16.11.2023 = 4,20 Euro | ||||
Link zum tagesaktuellen FactSheet des 3ik-Strategiefonds III: >> FactSheet |
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Wertentwicklung seit 1.1.2022YtD | Wertentwicklung 1 Jahr | Volatilität 1 Jahr | Max. Drawdown 1 Jahr | Anteilswert per 16.11.2023 |
-1,71% | -6,87% | +9,60% | -13,36% | 101,87 Euro |
Details liefern Ihnen die tagesaktuellen FactSheets. Links siehe am Fuß dieses 3ik-Wochenberichtes.
Ausblick
siehe oben.
Die folgenden Angaben sind für die Anleger, die die 3ik-Strategiefonds im Rechtsrahmen einer lebenslang steuerbegünstigten „Private-Insuring“ – Police nutzen. Dies sind:
WFLifeCycleVersicherung bei der Ergo Life S.A.
Diese Police ist seit dem 1.7.2009 verfügbar. Das dreigeteilte Investmentkonzept wird dort im Rahmen von drei internen Fonds umgesetzt. Die Anteilswerte für die internen Fonds des Versicherungsvermögen, deren Wertermittlung am 1.7.2009 mit dem Wert 100,00 begann, sind wie folgt:
Versicherung | Anteilswerte (Stichtag 15.11.2023) |
WFLifeCycle I: | 96,61 € |
WFLifeCycle II: | 135,92 € |
WFLifeCycle III: | 143,94 € |
VIP ValorLife Versicherungen (jetzt: Youplus)
Für die Kunden, die eine Police bei der ValorLife Versicherung besitzen, gilt ebenfalls: Die internen Fonds, die für die VIP ValorLife 99 D Policen geführt werden, sind seit Anfang 2012 genauso zusammengesetzt wie die oben beschriebenen 3ik-Strategiefonds. Die Wertentwicklung dieser Policen folgt damit der Wertentwicklung der 3ik-Strategiefonds.
Autor des 3ik-Wochenberichtes:
Hans Heimburger CIO
Gies & Heimburger – Die Vermögensverwalter |
Links zu den tagesaktuellen FactSheets:
3ik-Strategiefonds I geringe Schwankungen |
GUH Vermögen mäßige Schwankungen |
3ik-Strategiefonds III langfristig hoher Wertzuwachs |
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