3ik-Wochenbericht vom 21.04.2023

Von Hans Heimburger

Kurze Flashs auf die wirtschaftlichen bzw. Börsen-Highlights der Woche:

 

Konjunkturausblicke mit Fragezeichen und Widersprüchen

 

  • das chinesische Q1 Wachstum fiel mit +4,5% im Vergleich zu Q1 2022 noch besser aus als erwartet. Dies bewirkte jedoch keinen weiteren Kursschub – in Hongkong verlor der Hang Seng Tech sogar 1,2%  -weil am Report einige Schwachstellen entdeckt wurden. So berichtet die Shanghai Morning Post, dass die Investitionen in Sachanlagen (Fixed-Asset Investments) lediglich um 5,1% gestiegen sind, was eine Abflachung bedeutet: der Zweimonatszeitraum Jan-Feb wies +5,5% auf. Beim Einzelhandelsumsatz fand zwar eine deutliche Beschleunigung statt: +10,6% im März, der kombinierte Zeitraum Jan-Feb lag bei +3,5%. Hier stelle sich aber die Frage, inwieweit das lediglich einmalige Covid-bedingte Nachholeffekte seien. Die Industrieproduktion wuchs im März um 3,9% ggü. +2,4% im Jan-Feb Vergleichszeitfenster. Deutliche Bremspuren zeigte aber die Produktion von Computerkomponenten (-21,6%) und Mobiltelefonen (-6,7%), was u.a. mit dem US-Bann auf Hightech zusammenhänge. Auch die Investitionen im mit 25% Beitrag zum Wirtschaftswachstum immens wichtigen Immobilienmarkt ließen zu wünschen übrig: hier wurde ein Rückgang um 5,8% in Q1 registriert. Freilich hat sich der Wert der am Markt verkauften Objekte um 4,1% erhöht. Insgesamt wird der Preisanstieg in China als zu gering empfunden, es bestehen deflationäre Befürchtungen. Auch die Zahl der Neueinstellungen verlaufe zu schleppend, die Jugendarbeitslosigkeit ist von 18,1 auf 19,6% gestiegen.

 

  • Der Mittwochsverlauf am US-Aktenmarkt zeigt eindringlich, wie nervös die derzeitige Stimmung der Investoren ist. Zunächst wurde gefeiert, dass die US-Verbraucherpreise im März etwas weniger stark gestiegen sind als prognostiziert. Dann fiel der Anstieg wieder in sich zusammen, weil sich nun der Blick auf die Kernrate des CPI (Consumer-Price-Index) konzentrierte, die zwar „nur“ wie erwartet geklettert war, sich aber mit +5,6% ggü. März 2022 als weiterhin unangenehm hartnäckig präsentierte. In einer dritten Welle setzte dann doch wieder Kaufneigung ein, bis dann am frühen Abend (MEZ) die FED-Minutes (Protokoll der letzten Fed-Sitzung) veröffentlicht wurden. Diese lösten eine neue Verkaufsrunde ein, so dass letztendlich die US-Börsen schwächer schlossen. Was stand in dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank? Zu beachten ist, dass diese während der Turbulenzen um die US-Regionalbanken stattgefunden hatte, also im Schatten dieser Geschehnisse stand. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses gingen auf das Thema eingehend ein mit dem Fazit, dass sie ihre Erwartung äußerten, dass die Bankenkrise die Kreditvergabe belasten würde und deshalb wohl zu einer weiteren Abkühlung der US-Wirtschaft beitragen würde. Im Umkehrschluss wird dadurch aber eine weitere Zinsstraffung nach dem Mai immer weniger erforderlich bzw. wahrscheinlich. Den Anlegern missfiel, dass der Ausblick rezessivere Züge trug, was mich überrascht, denn eigentlich hat Jerome Powell alle diese Kernaussagen bereits auf seiner PK nach der FED-Sitzung gemacht. Belastend könnte zudem auch gewirkt haben, dass Warren Buffet weitere Bankpleiten erwartet – wenngleich er ausschließt, dass Kundeneinlagen gefährdet sind

 

  • Auf Unternehmensebene war Alphabet belastet durch einen Bericht der New York Times, dass Samsung erwäge, wegen der Fortschritte bei auf KI basierender Anwendungen (ChatGPT)  zukünftig Microsofts Bing statt Alphabets Google einzusetzen. Während Microsoft 1% zulegte, gab Alphabet 2,6% nach. Der Report des Finanzinstituts Charles Schwab kam gut an: die Aktie legte 4% zu. Zwar sind die Einlagen ggü dem Vorquartal um 11% auf 326 Mrd USD gefallen und liegen nun um 30% niedriger als vor einem Jahr. Aber das erzielte Geschäftsergebnis überzeugte. Auch andere Institute berichteten: die Verwahrstelle State Street, NY Mellon und Northern Trust. Die gute Nachricht: bei keiner scheinen die Mittelabflüsse Besorgnis erregend hoch zu sein, die schlechte: alle leiden unter der Tatsache, dass die Zeit der fast kostenlosen Refinanzierung via nahezu unverzinster Kundeneinlagen vorbei ist, was sich im teils enttäuschenden Geschäftsergebnis widerspiegelte. Deshalb verloren diese drei Banktitel gestern deutlich.

 

  • Die Inflation hält sich in Europa hartnäckig. In Großbritannien bleibt die Rate zweistellig, damit fällt der Rückgang zum Februar schwächer aus als erhofft. In der Eurozone bleibt es bei der ersten Schätzung: +0,9% im März ggü. Feb und +6,9% ggü. März 2022. Unschön: die Kernrate hat mit 1,3% noch stärker beschleunigt als prognostiziert.

 

  • Der Philadelphia Fed Index (verarbeitendes Gewerbe) überraschte gestern auf der Negativseite (-31,3 Punkte), während zuvor der NY Empire State Index am Montag mit +10,8 Punkten positiv ausschlug. So ergibt sich ein gemischtes Bild, eine derartige Diskrepanz zwischen den beiden Gewerbeindizes gab es zuvor nicht.

 

  • Der Eurozone Einkaufsmanager-Sammelindex für  April beträgt 54,4 und landete damit oberhalb der Prognose von 54. Der März-Wert hatte 53,7 betragen. Besonders gut ist die Stimmung im Dienstleistungsbereich (56,6). Negativ fällt hingegen auf, dass sich das verarbeitende Gwerbe, also die Daten aus der Industrie, verschlechterten. Das gilt insbesondere für die beiden wichtigen Länder Deutschland und Frankreich, deren Manufacturing PMIs mit 44,0 bzw 45,5 noch tiefer in den kontraktiven Bereich rutschten.

 

Fazit:

Die Aktienmärkte profitieren von einem ordentlichen Start der Q1-2023 Berichtssaison. Mittlerweile haben 81 Gesellschaften des S&P 500 ihr Q1-Zahlenwerk vorgelegt. 76,5% davon lagen laut Refinitiv über den Analystenschätzungen. Wir sind gespannt, ob dieser Trend in den kommenden Tagen anhält.

 

 

Die aktuelle Entwicklung unserer Fonds

Die 3ik-Strategiefonds im Vergleich seit 01.04.2020

 

Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:

Vorwoche
Veränderungen Kurse 21.04. – 17:30h
DAX: 15.786 +0,56% 15.874
Euro Stoxx 50: 4.385 +0,48% 4.406
S&P 500: 4.123 +0,00% 4.123
Nikkei 225: 28.493 +0,25% 28.564 (Schluss heute)
Shanghai Composite: 3.338 -1,11% 3.301 (Schluss heute)

 

 Veränderung zum Freitag der Vorwoche

Rendite 10 jährige Bundesanleihen:

+2,484%

Volatilitätsindex (CBOE Volatility Index)

Die Volatilität (CBOE Volatility Index) schwankte diese Woche zwischen 16,22 und 17,60 Punkten.

Was wir für Sie getan haben…

3ik-Strategiefonds I:
Aktienfonds 39,1%; Mischfonds 14,4%; Wandelanleihen 7,0%; Rentenfonds 27,9%; Renten Kurz 8,5%; cash 3,1%

GUH Vermögen:
Keine Veränderung des Portfolios.  Absicherungen in Form eines „Tail-Risk-Hedges“.

3ik-Strategiefonds III:
Aktienfonds 95,5%, Mischfonds 0,0%; Wandelanleihen 0,0%; Rentenfonds 0,0%; Renten Kurz 0%; cash 4,5%

 

3ik-Strategiefonds I – geringe Schwankungen – Ausschüttung per 16.11. 2022 = 2,15 Euro

Link zum tagesaktuellen FactSheet des 3ik-Strategiefonds I: >> FactSheet

Wertentwicklung seit 1.1.2023 YtD Wertentwicklung 1 Jahr Volatilität 1 Jahr Max. Drawdown 1 Jahr Anteilswert per 20.04.2023
+2,17%
-7,66% + 6,38% -10,38% 90,78 Euro

 

GUH Vermögen – mäßige Schwankungen – Ausschüttung per 16.11.2022 = 2,70 Euro

Link zum tagesaktuellen FactSheet des GUH Vermögen: >> FactSheet

Wertentwicklung seit 1.1.2023 YtD Wertentwicklung 1 Jahr Volatilität 1 Jahr Max. Drawdown 1 Jahr Anteilswert per 20.04.2023
-3,54% -4,11% 11,67% -10,18% 114,57 Euro

 

3ik-Strategiefonds III – langfristig hoher Wertzuwachs – Ausschüttung per 16.11.2022 = 4,20 Euro

Link zum tagesaktuellen FactSheet des 3ik-Strategiefonds III: >> FactSheet

Wertentwicklung seit 1.1.2022YtD Wertentwicklung 1 Jahr Volatilität 1 Jahr Max. Drawdown 1 Jahr Anteilswert per 20.04.2023
+2,50% -10,57% +11,90% -14,41% 110,62 Euro

Details liefern Ihnen die tagesaktuellen FactSheets. Links siehe am Fuß dieses 3ik-Wochenberichtes.

Ausblick

Die Berichterstattung der Unternehmen über das erste Quartal 2023 wird nun Fahrt aufnehmen und die Börsentendenz deutlich beeinflussen.

Die folgenden Angaben sind für die Anleger, die die 3ik-Strategiefonds im Rechtsrahmen einer lebenslang steuerbegünstigten „Private-Insuring“ – Police nutzen. Dies sind:

WFLifeCycleVersicherung bei der Ergo Life S.A.

Diese Police ist seit dem 1.7.2009 verfügbar. Das dreigeteilte Investmentkonzept wird dort im Rahmen von drei internen Fonds umgesetzt. Die Anteilswerte für die internen Fonds des Versicherungsvermögen, deren Wertermittlung am 1.7.2009 mit dem Wert 100,00 begann, sind wie folgt:

Versicherung Anteilswerte (Stichtag 20.04.2023)
WFLifeCycle I: 98,88 €
WFLifeCycle II: 142,92 €
WFLifeCycle III: 151,13 €

VIP ValorLife Versicherungen (jetzt: Youplus)

Für die Kunden, die eine Police bei der ValorLife Versicherung besitzen, gilt ebenfalls: Die internen Fonds, die für die VIP ValorLife 99 D Policen geführt werden, sind seit Anfang 2012 genauso zusammengesetzt wie die oben beschriebenen 3ik-Strategiefonds. Die Wertentwicklung dieser Policen folgt damit der Wertentwicklung der 3ik-Strategiefonds.

Autor des 3ik-Wochenberichtes:

Hans-Heimburger-CIO-3ik-strategiefonds Hans Heimburger CIO

Gies & Heimburger – Die Vermögensverwalter
Tel.: 07633 – 91 14 13
h.heimburger@guh-vermoegen.de
www.guh-vermoegen.de

Links zu den tagesaktuellen FactSheets:

3ik-strategiefonds-1-wkn-a1h44g-isin-de000a1h44g8 3ik-Strategiefonds-II-wkn-a1h44j-isin-de000a1h44j2 3ik-Strategiefonds-III-wkn-a1h44l-isin-de000a1h44l8
3ik-Strategiefonds I
geringe Schwankungen
GUH Vermögen
mäßige Schwankungen
3ik-Strategiefonds III
langfristig hoher Wertzuwachs
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