China 2025 – Das Jahrhundertprojekt

Von Hans Heimburger

Das Jahrhundertprojekt „Neue Seidenstraße“

Die neue Seidenstraße wird das mit Abstand ehrgeizigste Entwicklungsvorhaben der Menschheitsgeschichte. In den nächsten zwei Jahrzehnten sollen dabei mehr als 1 Billion USD in Infrastrukturinvestitionen und Entwicklungsmaßnahmen von allem in Asien, aber auch nach Europa und Afrika fließen. Über 70 Nationen mit zusammen 4.5 Mrd. Menschen haben dazu bereits förmlich ihre Bereitschaft zum Mitmachen erklärt.

China will mit der „Neuen Seidenstraße“ neue Märkte für seine Waren erschließen, Überkapazitäten im eigenen Stahl- und Bausektor reduzieren, die Entwicklung seiner westlichen Provinzen beschleunigen, eigene technologische Standards verbreiten, einen Teil der vielfach in US-Staatsanleihen angelegten 3 Billionen USD an Devisenreserven des Landes nutzbringender verwenden und den Yuan als internationale Währung etablieren.

China 2025

„China 2025“ heißt das ehrgeizige Vorhaben das vom Chinesischen Staatschef, Xi Jinping,  im Mai 2015 offiziell auf den Weg gebracht wurde.  Chinas Kommunisten sind vor allem Patrioten. Sie betrachten es als ihren historischen Auftrag ein China zu schaffen, das im 21. Jahrhundert wieder die Weltgeltung erreicht, die es bis ins 18. Jahrhundert hinein hatte. Denn China soll an die Spitze der Wertschöpfungskette etabliert werden: nicht länger „Werkbank“ die billige minderwertige Produkte für den Rest der Welt herstellt, sondern hochwertige Güter, die mit den Konkurrenzprodukten mithalten können. Die Schaffung eines großen asiatisch-europäischen Marktes, der das geopolitische Gravitationszentrum wieder weg von den USA und zurück nach Eurasien holt.

Chancen für  Europa

Auch für Europa stellt das Projekt eine historische Chance dar. Rücken Ost- und Südostasien, schon heute Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft, näher mit Europa zusammen, verstärkt dies die wirtschaftliche Dynamik in beiden Weltregionen. Zusammen mit der Entwicklung des Vorderen und Mittleren Orients sowie Teilen Afrikas bietet das Projekt gerade Deutschland mit seiner starken Investitionsgüterindustrie auf Jahrzehnte hinaus lukrative Geschäftschancen. Nicht zuletzt reduziert es auch den Migrationsdruck aus diesen Regionen auf die EU und festigt deren politische Stabilität. Und ohne Europa kann Eurasien nicht wieder zum Schwerpunkt von Weltpolitik und Weltwirtschaft werden. Je mehr Druck die USA auf China ausübt, desto mehr ist China auf Europa angewiesen. Für Europa bietet die „Neue Seidenstraße“ wirtschaftlich gesehen, eine neue historische Chance.

Wie kann der Anleger profitieren?

Wir beschäftigen uns für unsere Anleger mit den Anrainer-Staaten der Seidenstraße und selektieren geeignete Fonds und ETFs. Weltweit das größte Wirtschaftswachstum haben derzeit allesamt Länder aus dem nordafrikanischen und südostasiatischen Raum, wo die zentrale Handelsroute der Seidenstraße verläuft.

Doch Vorsicht: der „Trumpsche Handelsstreit“ hat das Potenzial die Weltmärkte kurzfristig weiter zu belasten. Langfristig wird sich aber am wachsenden Austausch von Waren und Dienstleistungen quer über die Kontinente kaum etwas ändern und so bietet die „Neue Seidenstraße“ den langfristig orientierten Anlegern eine interessante Investmentchance.