Neue Wege in der Energiegewinnung

Von Hans Heimburger

Die Energiewende schreitet voran

Volkswirtschaften die wachsen benötigen dafür Energie und das in immer größeren Mengen. In der Vergangenheit wurde die Energie hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdöl gewonnen und seit den 1960er Jahren zunehmend durch Atomkraftwerke (AKW).  Doch die Energiegewinnung durch Kernkraft ist seit den verheerenden Unglücken in Tschernobyl und Fukushima zunehmend in die Kritik geraten. Aber auch die Lagerung ausgebrannter Kernelemente ist eine nicht mehr akzeptierte Last dieser Energiegewinnung, mit der Konsequenz, dass die Bunderegierung im Jahr 2011 beschloss bis 2022 stufenweise alle Atomkraftwerke vom Netz zu nehmen.  Als Folge des mittlerweile absehbaren Klimawandels wurde auch die Energieerzeugung durch fossile Brennstoffe immer mehr in Frage gestellt. Die nachfolgende Grafik belegt den Wandel:

Aktuelle Zahlen zum deutschen Strommix belegen, dass im ersten Halbjahr 2020 der Anteil an Erneuerbarer Energie bei 55,80% lag und dieser Anteil wird sich in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich steigern.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme

Dies ist auch dringend nötig, wenn wir den Klimaschutz wirklich ernst nehmen. Laut Einschätzung der Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) könnte bis 2050 der Anteil aus erneuerbarer Energie zwei Drittel der gesamten Endenergie liefern.  Dabei spielt Photovoltaik die größte Rolle gefolgt von Windkraft und Biogas.

 

Australiens Wüste produziert Sonnenstrom für Asien

Dazu passt ein aktueller Artikel in der FAZ: Milliardäre wollen im „Outback“ die größte Solaranlage der Welt bauen

Für rund 22 Milliarden Austral Dollar (umgerechnet 13,3 Milliarden Euro) soll dort die größte private Sonnenenergiefabrik der Welt entstehen. Mindesten 10 Gigawatt Energie soll die Solarfarm liefern – und das reicht um 10 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Und das im 4000 Kilometer entfernten Singapur. Ein Plan das stark an das leider gescheiterte Projekt „Desertec“ erinnert, das Deutschland mit Sonnenstrom aus der Sahara versorgen sollte. Damals waren es auch prominente Unterstützer wie Siemens, EON, KFW und der Deutschen Bank. Die Idee dahinter war, eine Wüstenfläche von gerade einmal 300 x 300 Kilometer zu nutzen, um die gesamte Welt mit Strom zu versorgen!

Fazit

Immer mehr Initiativen werden gestartet, um die Dekarbonisierung -Reduzierung kohlenstoffhaltiger Emissionen- voranzutreiben. Dabei spielt die Energiegewinnung durch Photovoltaik eine bedeutende Rolle. Aber auch das Thema Windkraft wird weiter vorangetrieben, zumal diese Anlagen 24 Stunden Strom produzieren können, Solaranlagen hingegen nur, wenn die Sonne scheint. Die Automobilhersteller, ein wichtiger Industriesektor, müssen bereits jetzt nachhaltige Weichenstellungen vornehmen, weil nach Kalifornien auch China beschlossen hat, ab dem Jahr 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor zuzulassen.